[Video] Melody’s Echo Chamber – I Follow You
25. September 2012

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Um es gleich zu Beginn aus der Welt zu schaffen:
„Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen” hört sich sehr nach Superpunk an. Dazu sind zwei Dinge zu sagen: Schlimm, sehr schlimm wäre es, wenn es keine Band mehr gäbe, die sich wie Superpunk anhörte. Und zum anderen: Für Fans von Carsten Friedrichs früherer Band Fünf Freunde dürfte das SP-Debüt „Wasser marsch!” damals auch nicht gerade ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Es kann nun einmal nicht jeder David Bowie sein. Das Themenfeld ist großzügig, aber bestimmt zwischen Fußball, Trinken und Sich-hängen-lassen abgesteckt, auch Kino wird im wunderbaren „Weine nicht es ist nur ein Film” behandelt: “Die Leute lieben Spider-Man, doch sie schätzen Peter Parker nicht. Das kommt mir irgendwie bekannt vor, ist er nicht wie du und ich?” Außer Friedrichs spielt noch Tim Jürgens von Superpunk mit, das Schlagzeug bearbeitet Ex-Blumfeld-Schlagzeuger André Rattay. Sind die gewöhnlichen Gentleman etwa eine Has-been-Truppe? Den lebensklugen Melancholikern der Liga könnte das Etikett gerade passen, eine gewisse verrentnerte Romantik geht durchaus von den Stücken aus. Altersweise Coolness von Experten.
“Jeder auf Erden ist wunderschön” erscheint am 5. Oktober bei Tapete/Indigo.
Ah, die stressige Indie-Tabledance-Burleske ist zurück. Aufgrund ihrer exaltierten Show (Brüste!) und dem Dauerfeuer des ADHS-Electro-Rock vergisst man ja gern mal, wie musikalisch minderbegabt das Songwriting und wie antiquiert die Sounds letztlich daherkommen. Doch keine Angst, “Sorry, We’re Open” stellt diese beiden Umstände sehr zentral in den Vordergrund der Rezeption. Uh, dabei soll das doch immer keiner merken … Zeit also, schnell wieder auf Tour zu gehen und schwitzig orgiastische Gigs abzufeiern, bei denen in den ersten Reihen die Kamera-Handys der männlichen Besucher erigieren, wenn sich eine der Tänzerinnen entblößt. Doch wie gesagt, außerhalb dieses Treibens präsentiert sich das Album erschreckend dated: Electroclash von vor zehn Jahren und arg dürftige Sloganhuberei bestreiten eine überproduzierte Platte, an der alles ständig schreit: “Lauter, lauter!” Während man selbst nach spätestens drei Songs nur noch denken kann: “Leiser, leiser!”
“Sorry, We’re Open” ist bereits bei Warner erschienen.
Erstveröffentlichung des Artikels bei Intro.
Der bisher einzige Gig der Afghan Whigs in Deutschland seit der Reunion. Mit Frank-Ocean-Cover, einer riesigen Setlist und Drake- und Prince-Anleihen. Toll.
YouTubeSetlist → Crime Scene Part One | I’m Her Slave | Uptown Again | What Jail Is Like | Fountain and Fairfax | When We Two Parted + Over My Dead Body | Gentlemen | 66 | My Enemy | See and Don’t See | Love Crimes | Going to Town | Debonair | Cite Soleil | Faded